Auf Entdeckungsreise: Auf der Suche nach den Open Data Portalen der Bundesländer

Immer mehr Bundesländer gründen eigene Open-Data-Portale. Aber existiert in den Weiten des Internets auch eine komplette Liste der Open-Data-Portale auf Bundesebene? Ich habe mich auf die Suche begeben, die komplizierter war, als ich es mir vorgestellt hatte.

Doch, es bewegt sich etwas im Bereich Open Data in Deutschland. Immer mehr Bundesländer führen Open-Data-Portale ein, obwohl kritische Stimmen darauf hinweisen, dass die Implementierung einer bundesweiten Infrastruktur für offene Daten nur schleppend vorangeht oder eigentlich längst vollzogen sein sollte.

Die zwei Neuzugänge der Open-Data-Portale stammen aus dem Süden. Bereits Ende Mai ging Bayern mit dem Portal opendata.bayern an den Start. Erst vor kurzem zog Baden-Württemberg nach und veröffentlichte die Datenplattform daten.bw. Zumindest was Anzahl und Umfang der Datensätze angeht, befinden sich beide Seiten noch im Aufbau. Gerade im Bereich Bildung und Kultur besteht bei daten.bw mit bisher drei verfügbaren Datensätzen noch Nachholbedarf.

Inspiriert von diesen Onlinegängen kam bei mir die Frage auf, wo ich eigentlich eine komplette Liste aller Open-Data-Portale auf Ebene der Bundesländer finden würde. In den Aufbau der Datenplattformen wird viel Geld gesteckt - da müsste es doch eine umfassende Liste als Teil einer deutschlandweiten Vernetzung geben?

Um es kurz zu machen: Meine Google-Suche endete ergebnislos. Meiner Vorstellung am nächsten kam eine CSV-Datei namens Übersicht der Open-Data-Angebote in Deutschland, die Thomas Tursics als Freiwilliger in „Handarbeit“ erstellt hatte. Es ist bedauerlich, aber nicht unüblich, dass Freiwillige Aufgaben übernehmen, die eigentlich der Verwaltung obliegen sollten. Daher kann man niemandem vorwerfen, dass die Liste seit 2021 kein Update mehr erhalten hat und nur einen Bruchteil der Open-Data-Portale der Länder enthielt.

Und nun? Nach einer langen Suche konnte ich einfach nicht glauben, dass ich nur einen Teil der Daten in einer veralteten CSV-Datei finden konnte. In meiner Ratlosigkeit wandte ich mich an Twitter. Aber auch da: Ein paar Likes, aber kein Hinweis auf eine existierende Liste.

In dieser Situation blieb mir schlussendlich nichts anderes übrig, als den steinigen Weg zu gehen und mir mühsam alle Datensammelstellen der Bundesländer selbst zusammenzugoogeln. Hier ist sie, eine Aufstellung der Open-Data-Portale der Bundesländer:

Für die weiteren Bundesländer konnte ich kein Datenportal ausfindig machen. Bei der raschen Zusammenstellung kann ich aber nicht ausschließen, etwas übersehen zu haben. Während meiner Google-Suche war ich vor allem erstaunt zu sehen, dass viele Geodatenportale der Länder in den Suchergebnisrankings zu den Begriffen „offene Daten“ oft prominenter platziert waren als die Open-Data-Portale. Liegt es daran, dass sie innerhalb der Verwaltungen häufiger gegoogelt werden?

Als meine Liste bereits erstellt war, wies mich Thomas Tursics auf Twitter auf eine Zusammenstellung von GovData hin, die zeigt, welche Bundesländer ihre Daten zum Aggregieren auf GovData bereitstellen (aus Zeitgründen konnte Baden-Württemberg noch nicht hinzugefügt werden). Als zentrale Datenplattform des Bundes, der Länder und der Kommunen führt GovData Daten öffentlicher Stellen zusammen. Diese Aufstellung war eigentlich das, was ich von Anfang an gesucht hatte. Zwar wurden Niedersachsen und Sachsen-Anhalt dort ebenso aufgeführt, nur handelte es sich dabei bei beiden Einträgen „nur“ um den Link zur landeseigenen Geodatenplattform.

Vielleicht lag es an mir, die Seite von GovData nicht gleich ergoogelt zu haben - deutlich wurde aber auch, wie eine größere Vernetzung der Länder abseits der reinen Datenaggregation auf GovData dem Thema Offene Daten zu noch mehr Popularität verhelfen könnte.

Tim Fangmeyer
Tim Fangmeyer
Aspiring data engineer and part-time wordsmith